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DIY-Rezepte: Cremes, Masken & Peelings
Cremeherstellung leicht gemacht – unsere entspannte O/W-Methode

Cremeherstellung leicht gemacht – unsere entspannte O/W-Methode

Ohne Duft, ohne Gedöns – mit einem Bauplan, der jedes Mal funktioniert.

Wir lieben Cremes, die sich leicht verteilen, schnell einziehen und verlässlich stabil bleiben. Genau so rühren wir sie – ohne Parfum, ohne unnötiges Gedöns, mit einem klaren Bauplan, der jedes Mal funktioniert.

Was passiert da eigentlich? (Emulsion in kurz & verständlich)

Eine Creme ist eine Emulsion: winzige Öltröpfchen schweben fein verteilt in Wasser. Das heißt O/W – Öl-in-Wasser. Zusammengehalten wird das Ganze von einem Emulgator, einem Molekül mit zwei „Lieben“: eine Seite mag Wasser, die andere Öl. Ein Co-Emulgator (z. B. Cetearyl Alcohol) gibt Stand, damit die Creme nicht später „wegläuft“.

Fachwort-Übersetzer
O/W = Öl-in-Wasser (leichtes Hautgefühl). Emulgator = Bindeglied zwischen Öl & Wasser. Co-Emulgator/Fettalkohol = Struktur & samtiges Finish.

Unser Baukasten (für 100 g – einfach prozentual mitgehen)

Wasserphase (70–80 %)

  • Destilliertes Wasser/Hydrolat (60–70 %): Basisfeuchtigkeit.
  • Glycerin oder Propandiol (3–5 %): zieht Wasser in die Haut (Humectant).
  • Optional: Urea/Harnstoff (2–5 %) – extra Glätte; später pH ≥ 5 beachten.

Ölphase (15–25 %)

  • Leichte Öle (10–18 %): z. B. Jojoba, Squalan, Sonnenblume HO – Schutz ohne Wachsjacke.
  • Emulgator O/W (4–8 %): z. B. Glyceryl Stearate Citrate, Olivem 1000, Montanov 68 (Herstellerangaben beachten).
  • Cetearyl Alcohol (1–3 %): Struktur & „Cushion“.
  • Optional Buttern (1–3 %): Shea/Mango für mehr Kuschelfaktor.

Cool-Down (< 40 °C, 2–10 %)

  • Konservierer (z. B. Geogard/Cosgard 0,8–1 %): Pflicht bei Wasser.
  • Wirkstoffe nach Ziel: Panthenol, Natrium-PCA, Niacinamid …
  • pH-Feinschliff auf 5,0–5,5 mit Milchsäure/NaOH (Tröpfchen-Sache, immer messen).
Warum diese Zahlen? Sie liefern seit Jahren robuste Stabilität: genug Wasser für Leichtigkeit, genug Öl für Schutz, genug Struktur – plus Feuchtebinder und einen hautfreundlichen pH.
Ölphase wird in die Wasserphase gegossen – Beginn der Emulsion
Beim Emulgieren fließt die Ölphase in die Wasserphase – kurze Mixer-Impulse genügen.

Hygiene (unspektakulär, aber entscheidet)

  • Tools & Arbeitsfläche mit 70 % Alkohol einsprühen, ablüften lassen.
  • Destilliertes Wasser verwenden.
  • Am liebsten Braunglas-Pumpspender – hygienischer als Tiegel.

Schritt-für-Schritt – so rühren wir entspannt & stabil

  1. Zwei Phasen abwiegen: Wasserphase (Wasser/Hydrolat + Glycerin/optional Urea) in Becherglas A, Ölphase (Öle, Emulgator, Cetearyl Alcohol/optional Butter) in Becherglas B.
  2. Erwärmen: Beide Gläser ins Wasserbad, auf 70–75 °C bringen und 3–5 Minuten halten.
  3. Emulgieren: Ölphase langsam in die Wasserphase gießen und mit dem Stabmixer in kurzen Pulsen (5–10 s an, 5 s Pause) homogenisieren. Danach auf Handrührer/Löffel wechseln und bis ~45 °C rühren.
  4. Cool-Down (< 40 °C): Konservierer & Wirkstoffe einrühren. pH messen und auf 5,0–5,5 justieren.
  5. Abfüllen & reifen lassen: In desinfizierte Spender füllen, labeln (Inhalt/Datum/pH) und 24 h ruhen lassen – die Textur zieht noch leicht an.

Wie fühlt sich das an? – ein runder Allround-Vorschlag

Beispiel-Profil: Wasser 66 % · Glycerin 3 % · Jojoba 12 % · Squalan 3 % · Glyceryl Stearate Citrate 5 % · Cetearyl Alcohol 2 % · Panthenol 2 % · Konservierer 1 % · pH ≈ 5,2

Ergebnis: leicht, sauberer Slip, kein Fettfilm – ideal als Tagescreme.

Varianten, die wir gern bauen

  • Trockene Haut: Ölphase +3–5 %, 1–2 % Shea; Feuchte: Glycerin 3 % + 2 % Natrium-PCA.
  • Glänzende T-Zone: Ölphase −3 %, mehr Squalan; optional 0,3–0,5 % Silica (matt) oder 1 % Zink-PCA im Cool-Down.
  • Sensibel & duftfrei: komplett ohne ätherische Öle; milde alkoholfreie Hydrolate (z. B. Rose, Hafer).
  • Mehr „Cushion“ nachts: +1–2 % Cetearyl Alcohol und 1–2 % Shea → cremigeres Kissengefühl.
pH-Kontrolle bei selbstgemachter Creme – Ziel pH 5–5,5
Feinschliff: pH-Kontrolle auf 5,0–5,5 – gut für Barriere & Konservierung.

Troubleshooting – die häufigsten Aha-Momente

Problem Woran es meist liegt Unser Fix
Trennt sich zu wenig Emulgator / falsche Temperatur / Ölphase zu hoch Emulgator auf Hersteller-% anheben, beim Emulgieren ~70 °C anpeilen, +1–2 % Cetearyl Alcohol
Zu dünn zu wenig Struktur +1–2 % Cetearyl Alcohol oder Ölphase +2–3 %
Pilling/Krümeln zu viele Pulver im Cool-Down / zu früh aufgetragen Pulver vorlösen, Reihenfolge prüfen, Einziehzeit geben
Brennt pH daneben / Wirkstoff zu hoch pH auf 5–5,5 justieren, Dosen checken, Patch-Test

Haltbarkeit & Sicherheit (realistisch)

  • Mit Konservierer & pH 5–5,5: zu Hause ca. 3 Monate (kühl, dunkel, sauber).
  • Ohne Konservierung: nicht empfehlenswert.
  • Nussöle → Nussallergie beachten. Ätherische Öle sehr niedrig dosieren oder weglassen.
  • Bei Geruch, Trennung, Juckreiz: entsorgen.

Werkzeug & Verpackung (plastikarm)

  • 2 hitzefeste Bechergläser, Wasserbad, Stabmixer, Thermometer, pH-Streifen/Meter, Feinwaage (0,01 g), 70 % Alkohol.
  • Braunglas-Pumpspender 50–100 ml – hygienischer als Tiegel.

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FAQ – kurz & hilfreich

Wie lange mixen wir mit dem Stabmixer?

Kurz & pulsend. 3–5 Intervalle à 5–10 Sekunden reichen. Danach per Hand weiterrühren, sonst wird’s luftiger „Mousse“.

Darf die Ölphase höher sein?

Ja – aber ab ~25 % braucht ihr mehr Emulgator oder andere Systeme, sonst kippt die Emulsion. Für Allround-Cremes bleiben wir gern bei 18–22 %.

pH messen ohne pH-Meter?

Gute Indikatorstreifen funktionieren für pH 5–6. Für Wirkstoff-Feintuning (z. B. Niacinamid) ist ein Meter komfortabler.

Warum lieber Pumpspender statt Tiegel?

Weniger Luft & Fingerkontakt = weniger Keime. Die Konservierung arbeitet entspannter.

Kann ich Hydrolate statt Wasser verwenden?

Klar – alkoholfrei und hautfreundlich wählen. Achtung bei Korbblütlern (z. B. Kamille): Allergien im Blick behalten.

✨ Rezept: Cremeherstellung leicht gemacht – unsere entspannte O/W-Methode

🥣 Zutaten

ℹ︎ So nutzt du den Mengen-Rechner
  1. Basis-Batch ist die Ursprungssumme deiner Zutaten (steht über der Liste).
  2. Ziel-Batch eintragen → Mengen anpassen klicken. Alle Zutaten skalieren automatisch.
  3. Portionen gibt an, wie viele Anwendungen du planst. Das wird an den CO₂-Rechner übergeben.
  4. Falls eine Zutat eine Max-%-Grenze hat (z. B. äth. Öl), erscheint ein Sicherheits-Hinweis.
  5. Einheiten wie TL/EL werden intern korrekt in Gramm umgerechnet (Dichte je Zutat).

Tipp: Zurücksetzen stellt die Ursprungswerte wieder her.

ℹ︎ So nutzt du den CO₂/Energie-Rechner
  • Zutaten-Menge & Portionen kommen automatisch vom Mengen-Rechner.
  • Wähle bei Bedarf Presets (Kochfeld / Strommix) oder trage Werte manuell ein.
  • Erhitzte Zeit in Minuten und Leistung deines Kochfelds bestimmen den Energieanteil.
  • Spülgänge und Verpackungen sind grobe Zuschläge, die du an deine Realität anpasst.

Hinweis: Das Ergebnis ist eine praxisnahe Näherung—keine exakte Ökobilanz.

Kochfeld:
Strommix:

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